Als die englische Pop Art in den Jahren 1964/65 den Kontinent erreichte, wurde sie schnell überdeckt von den Eindrücken, die die amerikanische Pop Art als das fremdere, stärker frappierende Phänomen hinterließ. Dieses Manko versuchte Uwe M. Schneede durch seine groß angelegte Übersichtsschau „Pop Art in England“ mit Arbeiten aus der Zeit von 1947 bis 1963 auszugleichen. Die Ausstellung war anschließend in der Münchner Städtischen Galerie und der New York Art Gallery zu sehen.
„Der Zweck dieser Ausstellung soll nicht sein, die Vielfalt der neuen englischen Figuration auf den Begriff zu bringen. Hier werden vielmehr unter dem allgemein vertraut gewordenen – Mitte der 50er Jahre aufgetauchten und in der Frühzeit als Ausstellungstitel nie verwendeten – Begriff Pop Art diejenigen Künstler zusammengefasst, die gewisse historische Gemeinsamkeiten haben, und zwar mit der Absicht, gerade die Unterschiede herauszuarbeiten und so zur differenzierten Beurteilung beizutragen. Die Entscheidung, den behandelten Zeitraum bis etwa 1963 zu begrenzen, ist keine willkürliche. Um 1963/64 ist auch bei der dritten Pop-Generation die Phase des Suchens beendet. Mit der Pariser Biennale 1963 und den Ausstellungen The New Generation in London und Nieuwe Realisten in Den Haag (beide 1964) beginnt sich die junge Bewegung zu etablieren. In dieser Zeit gehen mehrere der englischen Pop-Künstler für eine Weile in die Vereinigten Staaten; entscheidende künstlerische und bildmethodische Wandlungen sind das Ergebnis, die diese Künstler von der gemeinsamen Ausgangsposition entfernen.“ Uwe M. Schneede
Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen. (vergriffen)